Sonntag, 30. November 2014

WKSA, Teil 3

Ach, war das ein feiner Sonntag: Endlich mal wieder ein Nähkränzchen! Genäht habe ich zwar diesmal nicht viel, aber sehr schön war's trotzdem - die Damen, es war mir ein großes Vergnügen!


Was ich aber völlig vergessen habe: mein WKSA-Probekleid zu zeigen und begutachten zu lassen...Es sind nämlich doch ein paar Fragezeichen aufgetaucht - pünktlich zum heutigen dritten Treffen des WKSA auf dem MMM-Blog unter Dodos Moderation.
 
Hier ein Foto des Probekleides (entstanden bei ungünstigsten Lichtverhältnissen).
Ja, ich weiß, kein wirklich schmeichelnder Stoff - das Probekleid ist aus Bettwäsche :-)


....und folgend noch einige Erkenntnisse (vor allem als Erinnerungshilfe für mich) zum Schnitt:
1. Mein Probekleid ist aus nicht dehnbarer Baumwolle und nicht aus dem eigentlich vorgesehenen Romanit. Das wäre auch blöd gewesen, da der Originalstoff nämlich auch nicht dehnbar sein wird.
2. Die Größe habe ich nach der Taillenweite ausgewählt und dann eine FBA gemacht. Da ich insgesamt 4 Zentimer hinzufügen musste, habe ich zusätzlich zum geraden Abnäher einen seitlichen eingefügt, sonst wäre der schon vorhandene, gerade Abnäher arg groß geworden.
3. Mit der FBA funktioniert der Kragen auch mit nicht-elastischem Stoff gut: Er legt sich schön "in die Kurve". Dennoch fürchte ich, dass das ein Zupfkleid wird, bei dem man den Ausschnitt immer wieder in die richtige Form wird zerren müssen. Also: Weihnachtsbaumschmücken geht nicht damit....
4. Den Beleg habe ich angenäht wie in der Anleitung vorgesehen. Das ergibt nun eine von der Oberseite aus sichtbare Naht, die zum größten Teil unter dem Kragen verschwindet. Mag man das nicht, sollte der Beleg wirklich breiter sein, sonst klappt er sich sicher nach außen um.
5. Auf der Schnittzeichnung sieht man, dass das Oberteil blusig geschnitten ist. Macht ja auch Sinn: Wäre es sehr körpernah, würde der Ausschnitt dauernd aufklaffen. Mir war's vor allem am (mittleren und unteren) Rücken trotzdem zu locker geschnitten, weswegen ich in der hinteren zur Taille hin Mitte im Bruch 2 cm weggenommen habe (also insgesamt 4 Zentimeter in der Taille - das ist ganz schön viel!)
6. Ebenfalls gut auf der Schnittzeichnung zu sehen: Die Naht zwischen Rock und Oberteil liegt nicht in der Taille, sondern tiefer. Das gefällt mir nicht, da ich gerne einen Gürtel dazu tragen würde, der dann ja immer oberhalb der Naht liegen würde (Im Internet findet man übrigens viele entsprechende Bilder). Ich habe die Naht zwischen Ober- und Unterteil an den Seiten und hinten um 5 cm (!) und in der vorderen Mitte um 3 cm nach oben verschoben - nun gefällt mir auch der Fall des Rockteiles besser.
7. Eigentlich wollte ich niemals nie den Saum so geschwungen nähen, wie im Schnitt vorgesehen. Aber: Jetzt gefällt mir das doch sehr gut! Zusammen mit einem etwas feinere Stoff ist dieser eher sportliche "Hemdensaum" ein interessanter Bruch. Ach ja: Deutlich länger muss der Saum sein (so um die 4-6 cm)
8. Die Ärmel finde ich nicht zu eng, allerdings ist wirklich nicht viel Spiel, um noch etwas drunter zu ziehen.
Was mich aber stört: Ich kann die Arme kaum bis auf Brusthöhe heben, ohne dass sich das ganze Kleid mit hebt. Woran liegt das? Am zu engen Armloch? Am falschen Sitz der Schulternaht (etwas zu breit)? Kann mir hier jemand bitte helfen?


Grüneblume näht übrigens den gleichen Schnitt und die Passform ihres Probekleides sieht schon sehr vielversprechend aus!

Ich bin schon sehr gespannt, wie weit die anderen Damen in unserer WKSA-Runde sind: *hier*

Liebe Grüße und eine gute Woche,
Stefanie

Sonntag, 23. November 2014

Weihnachtskleid Sew Along: Teil 2


Heute findet schon das zweite Treffen des diesjährigen Weihnachtskleid-Sew-Along auf dem MMM-Blog statt und ich steige diese Woche noch mit ein. Der WKSA findet nun schon das vierte Jahr in Folge statt und wird in diesem Jahr von Dodo und Juli moderiert - vielen Dank für die Organisation, ich freu mich schon auf die nächsten Treffen bis zum Finale am 21.12.2014!

Der erste Teil des WKSA mit Inspirationen und Überlegungen zu Schnitt und Stoff fand letzten Sonntag statt, doch da war ich noch heillos überfordert von den viel zu vielen Schnitt-Optionen, die sich in meinem Nähschrank sammeln und alle noch nicht genäht wurden:

Kennt Ihr das? Zu viel Auswahl kann mich manchmal richtig lähmen....

Mittlerweile hab' ich mich entschieden, welchen Schnitt ich nehmen möchte und zwar das Dakota Shawl Collar Dress nach einem Schnitt des finnischen Labels Namend. Absolute Entscheidungshilfe war Lucy von Nahtzugabe, die letzten Mittwoch auf dem MMM-Blog ihr zweites Kleid nach diesem Schnitt präsentierte.
Ich finde den Schnitt sehr raffiniert, er dürfte mir gut stehen und bietet für einen Sew Along genau die richtige Herausforderung, da ich wahrscheinlich ziemlich viel anpassen muss.
Zum Glück aber - dem Nähblogger-Universum sei Dank! - kann ich auf die gesammelten Erfahrungen mit diesem Schnitt von Buntekleider, vom BürofürschöneDinge, von der Sachenmacherin und Lucy zurückgreifen, das macht es leichter.

Der Nachteil *ähämm*: Ich hatte den Schnitt noch gar nicht und musste ihn mir jetzt unbedingt erst mal kaufen. Oh man! So, wie andere Briefmarken sammeln, sammle ich Schnittmuster und kann nun also ein weiteres meiner stattlichen Sammlung hinzufügen....

Quelle
Dafür sind die Stoffe schon in meinem (ähnlich ausufernden) Stofflager vorhanden: Für das Probekleid nehme ich einen schönen dicken dunkelgrauen Romanit (oben) und - wenn die Passform es zulässt - für das "echte" Weihnachtskleid einen meiner teureren Wollstoffe, die nicht ganz so elastisch sind, entweder in Dunkelblau (mitte) oder in Schwarz (unten).


Ich hoffe zumindest, dass ich die Passform des Oberteils so hinbekomme, dass auch ein unelastischerer Stoff (dann mit Reißverschluss) geht, aber so ein Sew Along ist ja genau die richtige Plattform, um auch mal schwierigere Vorhaben anzugehen.

Gute Erfahrungen habe ich nämlich beim WKSA im vorletzten Winter gemacht,
als ich zunächst einen Sack nähte.... 
 
...aber dank der Motivation und der guten Tips von den anderen Sew-Alongern dann doch noch ein tragbares Kleid zustande brachte: 

 
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die nächsten Treffen beim WKSA - hach, jetzt wird mir schon richtig weihnachtlich zumute!

Und ich bin schon sehr gespannt auf all die anderen schönen, inspirierenden Weihnachtskleider-Vorhaben, die heute wieder *hier* gesammelt werden.

Liebe Grüße,
Stefanie



Mittwoch, 19. November 2014

Me Made Mittwoch # 55: Des Jägers Frau (Weste (Burda 2/2008, 116) und Rock)

 

Liebe Gäste und MeMadeMittwoch-Begeisterte!

vielen Dank für Eure vielen netten Kommentare zu meinem Kleid von letzter Woche! Ich bin nun völlig damit versöhnt und führe es oft aus :-)

Vergangenes Wochenende war das Wetter nicht so strahlend herbstlich schön, wie an jenem Sonntag, aber immer noch gut genug für einen Ausflug. Herr B. fährt am liebsten an den See, diesmal ist er fast 10 Kilometer durch den Wald geradelt, der kleine große Mann, bevor uns Herr A. mit dem Auto aufgabelte!

Ich kam mir an diesem Sonntag so ganz in herbstlichen Tarnfarben "moosgrün" und "herbstlaub" gewandet ein bißchen wie des Jägers Frau vor:
Boah, war das kalt da draußen auf dem Steg! Und der Wind pfiff!
Aber für den MeMadeMittwoch wird keine Mühe gescheut, gell?
 
 
Den Rock habe ich Euch *hier* schon mal gezeigt.
  
Die Weste habe ich zuerst bei Simone entdeckt, die mich mit ihrem Ensemble auch zu meiner Rock-Westen-Kombi inspiriert hat :-)
 
Die Weste ist komplett gefüttert mit einem wunderbaren, hellgelben Baumwoll-Jacquard-Stoff, der mal ein Kopfkissenbezug von meiner Oma war.
 
Das Füttern nach dieser Anleitung von Simone (Danke!) ging leicht und ich mag das Resultat sehr, sehr gerne - alles sieht so schön ordentlich aus.
 
Stoffe: Der Cord stammt vom Stoffmarkt vor einem Jahr (leider nicht die beste Qualität), der hellgelbe Baumwoll-Jacquard war mal eine Kopfkissenbezug.
Schnitte: Rockschnitt von mir, Weste Burda 2/2008, Modell 116
Anpassungen: Bei der Weste eine FBA, sonst nichts (Notiz an mich: seitlichen Abnäher etwas höher setzen!)
Fazit: Ist mal was anderes, als ein Kleid, trägt sich aber sehr gut, Fahrradfahren ging....
 
 
...Fische beobachten und Beine baumeln lassen ging auch sehr gut...



...aber letztlich war's doch zu kalt!













Den Rest des Ausfluges verbrachte ich
dann lieber wieder so:


 Und für diejenigen, die bis hierher durchgehalten haben: Hier, im Paradies, waren wir.

Liebe Grüße, bis bald,
Stefanie

Mittwoch, 12. November 2014

mmm # 54: Butterick 6090

Ein herrlicher Sonntag liegt hinter uns: Herr B. und ich machten bei bestem Wetter eine kleine Radtour durch den Wald, Herr A. und Frl. K. sammelten uns dann ein und zusammen fuhren wir mit dem Auto weiter an den See.
Bitte noch viel mehr solcher Sonntage!!

Getragen habe ich ein neues Kleid, das erst vor Kurzem fertig wurde:

Den Schnitt hatte ich im September bei Simone entdeckt, die hier und hier darüber bloggte.
 
 
Ich habe mir den Schnitt gleich im großen Butterick-Sale bestellt und hätte am liebsten sofort losgenäht, da ich den perfekten Stoff dafür schon im Lager hatte. Tja. Die Sendung landete hier in Deutschland dann aber erst mal beim Zoll, so dass es eine ziemliche Weile dauerte, bis ich anfangen konnte...

 
Ändern musste ich recht viel (siehe unten) und bin auch jetzt mit der Passform noch nicht komplett zufrieden. Der Schnitt gefällt mir aber so gut, dass weitere Versionen bestimmt folgen werden!


Nach dem Kirschblütenkleid ist auch dies ein Schnitt mit recht weitem Rockteil - ungewohnt für mich, aber es trägt sich sehr gut und ist sogar "radeltauglich":


Schnitt: Butterick 6090
Stoff: Javanaise vom K*hof. Ein Traumstoff! Leider etwas zu leicht für diese Jahreszeit, daher wird das Kleid jetzt wohl erst mal im Schrank bleiben müssen...Für diesen Schnitt würde ich allerdings immer zu sehr leichten Stoffen raten, da der Rockteil in viele Falten gelegt wird und dies sonst doch sehr aufträgt...Ach ja, und Streifen sind toll! Damit erkennt man dann die Konstruktion des Oberteils mit der in Falten gelegten Schalkragen-Passe gut.
Änderungen:
- Die Taille ist sehr weit, wobei vor allem das Rückenteil zu breit scheint, das Vorderteil passt eher
- Die Passe ist zu lang (mindestens 1-2 cm)
- Die Schultern sind viel zu breit, richtiggehend überschnitten - im Sommer ohne Ärmel vielleicht ganz gut, aber mit Ärmeln sehr merkwürdig 
Diese drei Passformmängel beschrieb auch Simone - es scheint also am Schnitt selbst zu liegen und weniger an meiner spezifischen Figur.
- Was wiederum bei mir eine Standaränderung ist und auch hier nötig war: Die Taille saß viel zu niedrig. Allerdings ist diese Anpassung momentan noch recht schwierig: Wo ist sie denn nu, die Taille? Meine Figur ist um die Mitte herum irgendwie noch unentschieden, in welche Richtungen es jetzt nach der Schwangerschaft denn so gehen soll....
- Außerdem standardmäßig: FBA.
- Das Rockteil habe ich im Bruch zugeschnitten, einfach, weil ich zu faul war, so viele Knöpfe anzubrigen....
- auf den Fotos sehe ich jetzt noch, dass insgesamt der Rücken zuviel Stoff hat und hier sehr blusig wirkt, was vom Schnitt her eigentlich gar nicht so sein soll.
Fazit: Viele Anpassungen waren nötig, mit dieser Version bin ich aber erst einmal zufrieden. Bei der nächsten Version, die es sicher geben wird, will ich aber nochmal nachbessern.


Wer sich noch spätsommerlich-herbstlich oder schon winterfest "beschneidert" hat, kann man heute wieder hier bewundern - ach, was für eine tolle Plattform, ich freu' mich jeden Mittwoch auf die große Runde!

Liebe Grüße,
Stefanie

P.S.: Wir sind bei unserem sonntäglichen Ausflug übrigens auch bei der Gedächtnis-Kapelle für den "Kini" vorbei gekommen - was für ein herrliches Fleckchen Erde!